„Abstand schafft Nähe zur Lösung!“
- Jennifer Schausten
- 24. Juli 2024
- 3 Min. Lesezeit

Ich bin sicher, dass haben viele schon irgendwann einmal gehört. Oder auch das „eine Nacht über etwas schlafen“, denn das sagt im Grunde nichts anderes aus. Wenn wir auf Abstand zu Problemen gehen, kommt die Lösung ganz oft von alleine. Sie ist einfach plötzlich da und wir sagen uns, dass es eigentlich ja ganz einfach war. Doch wieso ist das so?
Die Antworten haben wir meistens bereits, denn sie sind in uns selbst zu finden. Allerdings hören wir uns oft selbst einfach nicht. Wir haben im Alltag so viele vermeintliche Verpflichtungen, denen wir nachkommen. Wir geben beruflich und privat 100 Prozent. Erfüllen allerhand Erwartungen die an uns gestellt werden, eigenen wie auch die von anderen Menschen und merken dabei gar nicht, wie beschäftigt wir mit allem anderen sind, außer mit uns selbst. Wir nehmen uns keine Auszeit, keine Zeit zum Denken und Fühlen. Die Probleme häufen sich an und überfordern uns. Wir suchen dann so verzweifelt und verbissen nach Lösungen, dass wir den Blick überall hin richten, nur nicht in unser Innen.
Stille und Natur als Wegweiser zu uns selbst

Oft liegt die Lösung wirklich sehr nahe. Wir sind nur zu beschäftigt damit, sie im Außen zu suchen. Und genau dann kann es hilfreich sein, Abstand zu nehmen. In die Natur zu gehen. Fernab allen Verpflichtungen mit sich alleine sein. In sich hinein hören. Sich beobachten, im Außen, aber vor allem auch im Innen. Ohne Ablenkung von Telefon, Internet, Arbeit oder sonstigen Alltagsverpflichtungen. Wir besitzen nämlich alle einen inneren Kompass, unsere Intuition. Wir haben lediglich verlernt, ihm zu vertrauen und zu folgen. Manche Menschen haben das sogar nie wirklich gelernt. Wir sind geprägt durch Glaubenssätze und gesellschaftliche Normen sowie unsere Erziehung. Uns wird beigebracht, wie man sich zu benehmen hat, was man tut und was nicht und wie man sich zu verhalten hat. Daraus resultieren nicht selten auch ein zu hoher Erwartungsdruck, an uns selbst aber auch an andere. Und wir verlernen mehr und mehr unserer Intuition zu folgen. Vertrauen in uns selbst zu haben und an uns zu glauben.
An sich selbst glauben ist Freiheit

Uns allen wohnt eine unglaubliche Stärke inne. Wir besitzen alle eine innere Kraft, die wir viel zu selten nutzen, geschweige denn wirklich wertschätzen. Anstatt wir unsere Stärken hervorheben, schenken wir unseren vermeintlichen Fehlern die ganze Aufmerksamkeit. Damit verlernen wir auch, uns selbst zur Gänze zu lieben, Gelassenheit zu leben und mutig den eigenen Weg zu gehen. Wir glauben einfach nicht mehr an uns. Dabei ist genau das Freiheit. Und das können wir wieder lernen, mithilfe der Natur und Waldbaden. Denn dort haben wir die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Abstand zu allem zu nehmen und in uns hinein zu horchen. Nach der Lösung in uns selbst zu suchen. Und dabei spielt es auch gar keine Rolle, um welches Problem es sich handelt. Unsere Intuition weiß immer, was zu tun ist. Wenn wir unserem Urvertrauen in uns selbst folgen und Verantwortung für uns selbst übernehmen, finden wir auch den für uns richtigen Weg.
Statt starrer Grenzen, mehr Freiheit

Wir setzen uns selbst die Grenzen oft viel enger und einschränkender, als sie sein müssten. Trauen uns selbst viel zu wenig zu. Erliegen der Angst und dem Gedanken, nicht gut genug zu sein. Uns wird nämlich oft auch gesagt, dass wir etwas nicht können, nicht dürfen, oder bescheidener sein sollen. An sich selbst glauben, selbstbewusst sein und seine Stärken nutzen und hervorheben wird mit Arroganz und Überheblichkeit gleichgesetzt. Die Erfahrung habe ich selbst auch immer wieder machen müssen. Als ich anfing ein Buch zu schreiben, wurde mir Hochmut vorgeworfen, weil ich einfach selbstsicher gewesen bin und sagte, ich tue (etwas für mich) großartiges. Dabei bedeutet an sich selbst glauben und selbstbewusst sein eben nicht, dass man denkt, man sei allmächtig und könne alles. Es bedeutet, dass man das Vertrauen in sich selbst hat, auch ein mögliches Scheitern zu verkraften und etwas daraus zu lernen. Es bedeutet, man ist sich seiner Stärken, aber auch seiner Schwächen bewusst und nimmt sich so an, wie man ist. Es bedeutet, man hat Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten und weiß diese für sich zu nutzen. Und dass man darauf vertraut, dass man den für sich richtigen Weg findet. Der muss nicht so sein, wie andere es sagen. Man kann ihn kriechend, tanzend, singend oder wie auch immer gehen. So lange man ihn auf seine Weise geht.

Das ist meine Definition von FreiheitUnd genau das ist Freiheit für mich! So sein, wie man ist. Seinen eigenen Weg gehen und an sich selbst glauben. Grenzen im Kopf sprengen und einfach mal zu springen. Mit dem Fallschirm auf dem Rücken, den man eigenverantwortlich zieht und auf den man vertraut! Und wann immer ich vor einem Problem stehe, gehe ich raus, in die Natur uns höre in mich hinein. Ich schaffe Abstand und bekomme die Nähe zur Lösung, zu der Antwort, die ich bereits kenne.
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